Ayahuasca ist für viele weit mehr als eine traditionelle Pflanzenmedizin – es gilt als Schlüssel zu tiefgehender Selbsterkenntnis, Heilung und persönlicher Transformation. Milan Milic, Gründer des Ahom-Retreats, hat diesen Weg selbst durchlebt und erfahren, welche tiefgreifenden Veränderungen er bewirken kann. Seine eigene Reise führte ihn durch verschiedene Länder und schamanische Traditionen, bis er sich der Mission verschrieb, einen geschützten Raum für Menschen zu schaffen, die nach innerer Heilung und Wachstum streben.
In diesem Interview teilt er seine persönliche Geschichte, die grundlegenden Werte und Prinzipien seines Retreats sowie die Besonderheiten, die Ahom von anderen Angeboten abheben. Er gewährt spannende Einblicke in die transformative Kraft von Ayahuasca, die essenzielle Rolle nachhaltiger Integration und wie Teilnehmer lernen können, innere Blockaden zu überwinden, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
Gibt es Voraussetzungen oder bestimmte Schritte, die Teilnehmer vor ihrem Aufenthalt im Retreat durchlaufen sollten?
Ja, es gibt bestimmte Voraussetzungen.
Die Teilnehmer sollten sich in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden. Das bedeutet unter anderem, dass keine schwerwiegenden Herzprobleme vorliegen dürfen. Menschen, die unter epileptischen Anfällen leiden oder Antidepressiva einnehmen, können leider nicht teilnehmen.
Eine gründliche Vorbereitung ist essenziell. Dazu gehört eine spezielle Diät, die idealerweise drei bis vier Wochen vor dem Retreat beginnt. In dieser Zeit sollte auf Fleisch, Alkohol, Drogen und stimulierende Substanzen verzichtet werden. Es wird zudem empfohlen, den Konsum von Kaffee, Zucker, Salz und auch auf sexuelle Aktivitäten zu reduzieren, um Körper und Geist optimal auf die Erfahrung vorzubereiten.
Wir begleiten die Teilnehmer bereits einen Monat vor dem Retreat, um sie umfassend aufzuklären und bestmöglich auf die bevorstehende Reise einzustimmen.

Welche Unterstützung bietest du nach dem Retreat an, um eine nachhaltige Transformation zu gewährleisten?
Wir begleiten unsere Teilnehmer intensiv über einen Zeitraum von zwei Monaten.
Jeden Dienstag um 19:00 Uhr treffen wir uns für eine bis zu dreistündige Gesprächsrunde. Dabei haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu öffnen, ihre Erfahrungen zu teilen und über ihre Integrationsprozesse sowie Herausforderungen zu sprechen. Auch die Schamanen stehen ihnen in diesen Sitzungen zur Seite.
Zusätzlich bieten wir individuelle 1:1-Gespräche an, um gezielt auf persönliche Themen einzugehen. Während dieser zwei Monate sind wir rund um die Uhr für unsere Teilnehmer erreichbar – nicht nur per WhatsApp, sondern auch telefonisch und über Zoom. So stellen wir sicher, dass jeder bestmöglich in seinen Alltag zurückfindet und die Transformation nachhaltig wirkt.
Wie lange dauert das Retreat, und welche unterschiedlichen Programme bietest du an?
Unser Retreat dauert insgesamt sieben Tage, doch die Begleitung erstreckt sich über drei Monate, inklusive intensiver Vor- und Nachbetreuung.
Während der sieben Tage vor Ort erleben die Teilnehmer eine tiefgehende, ganzheitliche Transformation. Zentraler Bestandteil sind drei Ayahuasca-Zeremonien, die an drei aufeinanderfolgenden Nächten stattfinden. Darüber hinaus gibt es eine Kambo-Zeremonie sowie eine Bufo-Session, die beide weitere Ebenen der Reinigung und Selbsterkenntnis eröffnen.
Neben den Zeremonien legen wir großen Wert auf körperliche und mentale Vorbereitung sowie Integration. Dazu gehören:
- Tägliche Yoga- und Meditationssessions, um Körper und Geist in Einklang zu bringen
- Massagen, die helfen, Spannungen zu lösen und den Körper zu unterstützen
- Holotropes Atmen, eine kraftvolle Atemtechnik zur tiefgehenden Bewusstseinsarbeit. Dafür laden wir einen erfahrenen Experten aus Mallorca ein, der diese Methode seit über 14 Jahren praktiziert
- 1:1-Mentoring und persönliche Betreuung, um individuelle Prozesse bestmöglich zu begleiten
Nach dem Retreat endet die Reise nicht – wir bieten eine umfassende zwei Monate lange Nachbetreuung, um sicherzustellen, dass die Erfahrungen nachhaltig integriert werden. Dabei stehen wir unseren Teilnehmern kontinuierlich zur Seite, sei es in Gruppengesprächen, persönlichen Sessions oder über direkte Kommunikationskanäle wie Telefon, Zoom und WhatsApp.
Unser Ziel ist es, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Heilung, Transformation und Wachstum in ihrer tiefsten Form möglich sind – sowohl während des Retreats als auch langfristig darüber hinaus.
Welche Rolle spielt der Austausch mit anderen Teilnehmern während des Retreats? Wie wichtig ist die Gemeinschaft in diesem Prozess?
Der Austausch mit anderen Teilnehmern ist ein zentraler Bestandteil des Retreats. Deshalb beginnt die Vernetzung bereits einen Monat vor der eigentlichen Reise. In unseren wöchentlichen Zoom-Calls lernen sich die Teilnehmer kennen, tauschen erste Erfahrungen aus und bauen eine Verbindung zueinander auf. Schon in dieser Phase entstehen oft enge Freundschaften und tiefgehende Bekanntschaften.
Während des Retreats verstärkt sich dieses Gefühl der Gemeinschaft. Die Teilnehmer erleben gemeinsam intensive Prozesse, unterstützen sich gegenseitig und teilen ihre Erkenntnisse. Diese tiefe Verbindung setzt sich oft auch nach dem Retreat fort – viele entscheiden sich, noch Zeit miteinander zu verbringen, buchen gemeinsam Unterkünfte, treffen sich in Städten wie Barcelona oder bleiben langfristig in Kontakt.
Es entstehen Freundschaften, Partnerschaften und sogar gemeinsame berufliche Projekte. In diesem geschützten Raum fallen gesellschaftliche Masken – hier zählt nicht der soziale Status oder das berufliche Umfeld, sondern der Mensch als Ganzes. Bei uns sind alle gleich: Millionäre, Milliardäre, alleinerziehende Mütter, Angestellte, Unternehmer und Selbstständige – jeder begegnet dem anderen auf Augenhöhe, mit Respekt und Offenheit.
Die Gemeinschaft ist eine der stärksten Säulen dieses Retreats, denn sie ermöglicht es, sich authentisch zu zeigen, ohne Wertung oder Vorurteile. Dieser tiefe Austausch macht den Transformationsprozess nicht nur wirkungsvoller, sondern schafft auch Verbindungen, die weit über das Retreat hinaus bestehen bleiben.

Gibt es besondere Erlebnisse oder Rituale, die Teilnehmer am häufigsten als lebensverändernd beschreiben?
Viele Teilnehmer empfinden die drei Ayahuasca-Nächte als tiefgreifend und lebensverändernd. Doch die Erfahrung, die nahezu alle als das intensivste und transformierendste Erlebnis beschreiben, ist die Bufo-Alvarius-Zeremonie – auch bekannt als die Nahtoderfahrung mit 5-MeO-DMT.
Diese Erfahrung gilt als eine der kraftvollsten spirituellen Reisen, die ein Mensch machen kann. Deshalb sage ich oft liebevoll: Jeder sollte einmal in seinem Leben sterben und zurückkommen, um zu erkennen, was danach ist.
Während dieser Zeremonie erleben viele Teilnehmer einen Zustand vollständiger Auflösung des Egos und eine tiefe Verbindung mit dem Universum. Sie beschreiben es als das Verschmelzen mit der bedingungslosen Liebe, als ein Einswerden mit allem, was existiert. Ängste lösen sich auf, und ein neues, erweitertes Bewusstsein entsteht. Diese Erfahrung verändert oft die Perspektive auf das Leben grundlegend und hilft dabei, das eigene Sein mit mehr Klarheit, Dankbarkeit und Liebe zu betrachten.
Für wen ist das Retreat nicht geeignet?
Das Retreat ist nicht für jeden geeignet. Es richtet sich an Menschen, die wirklich bereit sind, sich zu öffnen, sich ihren inneren Themen zu stellen und Veränderungen zuzulassen. Wer starke Abwehrmechanismen gegen persönliche Entwicklung hat oder sich nicht mit tiefgehenden Prozessen auseinandersetzen möchte, wird in diesem Rahmen möglicherweise Schwierigkeiten haben.
Aus gesundheitlichen Gründen ist das Retreat außerdem nicht geeignet für:
- Menschen mit epileptischen Anfällen
- Personen, die regelmäßig Antidepressiva oder andere starke Medikamente einnehmen (diese sollten mindestens einen Monat vorher abgesetzt werden)
- Menschen mit schweren Herzproblemen
Unsere Arbeit geht tief und erfordert sowohl psychische als auch körperliche Stabilität. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass alle Teilnehmer gut vorbereitet sind und sich bewusst auf diese transformative Reise einlassen.
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